Hilfe für kranke Kinder, Peru

Hilfe für schwer kranke und/oder behinderte peruanische Kinder und deren Familien in Puquio und Santa Eulalia

In den armen und ländlichen Gebieten Südamerikas werden ca. 10 % der Kinder mit körperlichen oder geistigen Behinderungen geboren. Diese Kinder werden dann sehr häufig aus der Öffentlichkeit ferngehalten, weil die Familien glauben, dass ein behindertes Kind ein Makel sei. Außerdem können die Eltern im Allgemeinen eine Behandlung nicht bezahlen. Hinzu kommt, dass die Ärzte in den ländlichen Gebieten das oft auch nicht können. Pater Wacker sorgte dann dafür, dass sie entweder vor Ort von Fachkräften betreut oder aber, wo das nicht möglich ist, in Spezialkliniken in Lima behandelt werden.  Daher müssen solche Kinder für die erforderlichen Spezialbehandlungen nach Lima gebracht werden; wegen ihres oft jungen Alters müssen sie dann auch noch von einem Elternteil begleitet werden.

Seit 2009 wird so Kindern aus Puquio und Umgebung geholfen. Etwa 10 bis 12 Kinder können jedes Jahr in Lima behandelt werden – für mehr steht kein Geld zur Verfügung, Geld, das in Deutschland gespendet werden muss und für das auch in Angelmodde vom Verein geworben wird. Mit diesen Spenden werden die Kosten für die Fahrten und die Behandlung bezahlt.

Als ein – zugegebenermaßen sehr extremes – Beispiel sei das folgende genannt. Ein Junge wird mit einer derartig falschen Beinstellung geboren, dass er schon als Säugling nicht richtig liegen kann. Im entsprechenden Alter ist er auch unfähig zu stehen oder gar zu laufen. Sieben Operationen bringen ihn so weit, dass er als Dreijähriger endlich stehen kann. Nach zwei weiteren Operationen kann er dann endlich richtig laufen.

Nachdem Pater Wacker nach seiner Pensionierung von Puquio nach Santa Eulalia, das etwa 50 km östlich von Lima und nur auf ca. 1000 m Ü.M. liegt, umgezogen war, erkannte er auch dort einen großen Bedarf in dieser Richtung. 2011 ist es in Gesprächen mit dem Kindermissionswerk e.V. in Aachen gelungen, dass eine Förderung solcher Kinder aus den Sternsingerspenden in Aussicht gestellt wurde. Pater Wacker hat daraufhin für diese Arbeit mit behinderten Kindern – ein Projekt mit dem Titel „Apoyémonos – lasst uns helfen“ kreiert und einen entsprechenden Antrag beim Kindermissionswerk eingereicht. Das Projekt sieht vor, dass die Kinder nicht nur in Lima behandelt werden, sondern dass sich nach der Heimkehr eventuell noch eine Nachbehandlung anschließt und die Eltern in der weiteren Betreuung der Kinder unterwiesen werden.

Kurz vor Weihnachten 2011 wurde die Förderung des Projektes für ein Jahr genehmigt mit der Aussicht, auch für die Folgejahre gefördert zu werden. Der Folgeantrag für die Zeit bis Ende 2014 wurde ebenfalls genehmigt und Ende dieses Jahres ist der nächste Folgeantrag eingereicht worden.

Nachdem Pater Wacker im Herbst 2017 in der Uniklinik Münster behandelt worden war und sich wieder erholt hatte, ging er nach Peru zurück, um seine Arbeit dort fortzusetzen. Als Anschluss an den Förderzeitraum 2014 – 2017 wurde ein weiterer Förderantrag gestellt und für die Zeit Herbst 2018 – Herbst 2021 genehmigt.

Im Laufe der Jahre seit 2011 hat sich das Projekt ‚apoyémonos‘ erfreulich weiterentwickelt. Die behinderten Kinder werden an einer Schule in Santa Eulalia, dem derzeitigen Wohnort von Pater Wacker östlich von Lima vormittags unterrichtet und nachmittags von 5 ausgebildeten Therapeuten behandelt. Die deutliche Mehrheit der Kinder kann mit Erfolg fit gemacht werden für eine eigenständiges späteres Leben; eine kleinere Gruppe kann leider nichterfolgreich austherapiert werden. Im Jahr 2017 konnte über 150 Kindern durch das Projekt  geholfen werden; 2018 sind es 140.

Da die Menschen in Peru durch die Corona-Pandemie sehr viel stärker betroffen sind als wir in Deutschland, mussten im Frühjahr 2020 alle Schulen geschlossen werden – so auch die Behindertenschule in Santa Eulalia, wo unser Projekt seit zehn Jahren erfolgreich durchgeführt wird. Das bedeutet, dass die Kinder ganztags zu Hause sind, ohne lernen zu können. Das bedeutet andererseits aber auch, dass sie mehr Zeit haben, um behandelt werden zu können. Diese Gelegenheit wurde genutzt: Pater Wacker hat sein Haus corona-gerecht so umgestaltet, dass dort jetzt – bis auf die balneologischen Anwendungen – Behandlungen während 40 Stunden pro Woche Kinder stattfinden können. Insgesamt nehmen zurzeit ca. 60 Kinder an dem Programm teil. – Der Antrag zur weiteren Unterstützung dieses Projektes für den Zeitraum 2021/233 ist beim Kindermissionswerk gestellt.