Die Region Puquio in Südperu liegt auf ca. 3200 m Höhe und ist klimatisch gesehen regenarm; es fällt nur etwa halb so viel Niederschlag wie hier bei uns. Dazu fällt der Regen – wenn er denn überhaupt fällt – in einer kurzen Regenzeit von etwa Januar bis März. Dadurch ist Landwirtschaft nur bei künstlicher Bewässerung möglich, wozu in Puquio selbst vier Wasserkomitees gebildet worden waren. Doch auch diese konnten nicht verhindern, dass während einer katastrophalen Trockenperiode 1978 fast nichts geerntet werden konnte, das Vieh notgeschlachtet werden musste und viele Kleinbauern, deren Ackerflächen selten größer waren als 1 Hektar, aus der Gegend wegzogen.
Aus dieser Not geboren entstand der Plan, im Rio Geronta an einer geographisch günstigen Stelle oberhalb Puquios einen Staudamm in Eigenleistung zu errichten, um so ganzjährig bewässern zu können. Die Kleinbauern wollten unentgeltlich arbeiten (Selbsthilfe!), um nur technisches Spezialwissen – wie die Baugrunderkundung, die Vermessung und die Bauaufsicht – und einen Teil der Ausrüstung kaufen zu müssen. Als Grundstock dafür dienten 10.000 DM, die Pater Wacker bei seinem letzten Heimaturlaub in Angelmodde durch Vorträge und Spenden gesammelt hatte.
Geplant wurde ein Erd-/Steinschütt-Staudamm mit einer Kerndichtung aus Betonplatten –24 m hoch, an der Krone 51 m lang, am Talboden ca. 40 m breit mit einem Stauraum von ca. 2,5 Mio m³. Begonnen wurde noch in 1978. Nach fünfjähriger Bauzeit war der Staudamm fertig gestellt und sichert seitdem die ganzjährige Bewässerung für 2.000 ha Ackerfläche. Die Kleinbauern hatten über 80.000 Tage unbezahlten Arbeitseinsatz und 10.000 DM finanzielle Eigenleistung erbracht, aus Deutschland waren weitere 350.000 DM geflossen, die Caritas in Peru hatte 600 t Lebensmittel unentgeltlich als Lebensunterhalt für die Familien der Kleinbauern bereitgestellt und die Interamerikanische Entwicklungsbank hatte mit 733.000 DM zum Gelingen beigetragen. So war es möglich, das Werk ohne einen Kredit zu erstellen. Parallel dazu wurden die Kleinbauern noch durch landwirtschaftliche Fachleute in verbesserten Anbaumethoden unterwiesen.